Die Jahre 1921 - 1927
In den Jahren um 1921 blühte das weltanschaulich gebundene Vereinswesen. Da gab es die „Katholischen Arbeiterunterstützungsvereine", im Nachbarort Reinhausen den „St. Josefs-Arbeiterverein, die Sportvereine der Pfarreien in der „Deutschen-Jugend-Kraft" (DJK) mit ihren Unterabteilungen, andererseits gab es die mehr sozialistisch orientierten und gewerkschaftlich organisierten Vereine wie „Athletenbund", „Freier Kraftsportverein Regensburg", den „Arbeiter-Turn- und Sportbund" mit seinen „Freien Turn- und Sportverein", und schließlich die mehr bürgerliche, konservative „Deutsche Turnerschaft", ebenfalls mit vielen Unterabteilungen. Während in L a p p e r s d o r f schon seit längerer Zeit eine Unterabteilung des „Freien Kraftsportvereins Regensburg", die allerdings nur Schwerathletik betrieb, und die „Deutsche-Jugend-Kraft" bestanden, wurde ein Sportverein in K a r e t h, angeregt durch ein Bayerisches Turnfest in Regensburg 1922, erst im Jahre 1923 gegründet. Im Anschluss an einen „Bunten Abend", damals zusammen mit der „Freien Regensburger Turnerschaft" beim „Schmid-Bräu" in Kareth veranstaltet, war die Gründungsversammlung. Erster Vorstand wurde Sepp Blößl. Etwa 40-50 Mitglieder, namentlich nicht mehr genau bekannt, traten damals dem neugegründeten Verein bei, mit dem Ziel, sich in Schwer- und Leichtathletik, im Geräteturnen und in Gymnastik, in Turnspielen und sogar in Artistik (Jongleure) sportlich zu betätigen. Unter großen Mühen und Opfern wurden die erforderlichen Geräte beschafft. Der Erlös aus Veranstaltungen hielt den jungen Verein finanziell über Wasser. Große Verdienste um den Sport erwarben sich damals H e r r J a k o b D e u b l e r und seine Gattin, die Sonntag für Sonntag aus Regensburg nach Kareth kamen, um die sportlichen Übungsstunden zu leiten. So konnte der Verein an verschiedenen Wettbewerben und Bezirksturnfesten teilnehmen und dabei beachtliche Erfolge, u. a. auch einige erste Plätze, erringen. Voraussetzung und Grundlage für die gesunde Weiterentwicklung des Vereins war allerdings ein Sportplatz.
Unser Sportplatz:
Immer mehr gewann damals der Fußballsport an Beliebtheit. So wollte natürlich auch die Karether Jugend Fußball spielen. Ihr Spielfeld war beim Karether Sommerkeller. Weil aber der Ball oft in die Felder geschossen wurde, gab es immer wieder Schwierigkeiten. Da kam der Wirt des inzwischen dorthin verlegten Vereinslokals, Herr Biersack, zur Hilfe. Er hatte aus dem Gelände der aufgelassenen Ziegelei Zinstag Grundstücke entlang der heutigen Bergstraße erworben, von denen er dem Verein ein ausreichend großes zum Sportplatzbau für zunächst 20 Jahre verpachtete. Die Mitglieder mussten es allerdings erst bespielbar machen. In mühevollster Arbeit wurde der Platz, auf dem sich ein riesiger Berg aus zerbrochenen Dachziegeln erhob, eingeebnet und gewann allmählich Gestalt.
Die unmittelbare Nachbarschaft zweier Arbeitersportvereine in Kareth und in Lappersdorf drängte geradezu zum Zusammenschluss. Dieser erfolgte 1927 im Vereinslokal, angeregt durch die Herren Schindler, Horn, Blößl, Fellner, Schuierer, Rothballer, Dollinger und viele andere. Über 150 Mitglieder zählte damals der Verein. Beide Vereine gaben sich nun den Namen: „Freier Turn- und Sportverein Kareth-Lappersdorf". Weil in Lappersdorf, ebenso wie früher in Kareth, kein Fußballplatz vorhanden war, sich nun aber auf dem neuen Sportplatz in Kareth eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Fußballspiel bot, schlossen sich viele Spieler der damaligen Pfarrjugendgruppe „DJK-Lappersdorf" dem TSV an. So konnte die Einweihung des Sportplatzes „auf Kareth's Höhen" das erste Fußballspiel der neugegründeten Fußballabteilung bei wunderschönem Wetter gestartet werden. Der erste Gegner war Burglengenfeld, gegen den der TSV haushoch verlor. Für den jungen Verein aber war es trotzdem ein voller Erfolg, weil sich ihm daraufhin viele Sportbegeisterte anschlossen und seitdem die Treue halten.
Dieser Artikel wurde bereits 17890 mal angesehen.